Schon im Alter von 6 Jahren hab ich mir deswegen eine Mary Poppins für unser Zuhause gewünscht.
Als alleinerziehende Mutter und Angestellte im Spital mit Schichtdienst hat meine Mama selten die Zeit und Energie gefunden, das Haus in Ordnung zu halten. Mit uns Kindern hatte sie alle Hände voll zu tun. Wir waren umso aufgekratzter, weil unser Zuhause uns diese Ruhe nicht geben konnte.
Wie sehr hätte ich ihr und uns damals eine gute Ordnungsfee gewünscht, die Mama entlastet und uns allen mehr schöne Stunden miteinander beschert!
Doch erst viele Jahre später ist die Idee entstanden, selbst diese Mary Poppins zu sein.
Es waren drei Schicksalsschläge, die mir die Augen für das Wesentliche im Leben öffneten. Drei Menschen, die mir besonders nah standen, sind in kurzen Abständen unerwartet verstorben.
Wir hatten auf einmal nicht nur emotional jede Menge zu verarbeiten, sondern auch ganz praktisch alle Hände voll zu tun: Es gab unglaublich viel in den jeweiligen Häusern auszumisten, zu sortieren und zu entsorgen. Bei jedem einzelnen Teil mussten wir Entscheidungen treffen. Wir waren durch die Sachen abgelenkt von der eigentlichen Trauer um einen geliebten Menschen.
Besitztümer füllen dein Haus, Erlebnisse füllen dein Herz.
Endlich haben wir die Gleichung für uns korrigiert:
Schaffe ich also mit ein bisschen Know-How und der richtigen Lebenseinstellung eine Grundordnung daheim? Kann ich all diese Zeit (und Nerven) für wundervolle Dinge investieren? Habe ich dann endlich Zeit für meine wirklichen Bedürfnisse? Frei nach dem Motto: Weniger Chaos mehr Leben!